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Selten so gelacht: AOK "hilft" Ärzten bei Praxismanagement und Bestellwesen

Der Arzt am Abend (http://www.arzt-am-abend.de/abo.html) meldet in seiner heutigen Ausgabe (30.07.2009) unter der Überschrift:

„AOK vereinbart Arzttermine für Versicherte“

das Folgende:

Weil man in vielen Regionen Brandenburgs lange auf Termine gerade bei Fachärzten warten müsse, will die AOK Ihren Versicherten nun helfen. Über eine telefonische Hotline, die von Krankenschwestern oder Arzthelferinnen betreut werde, versuche man „als größte Krankenkasse im Land“ die Versicherten dabei zu unterstützen, schneller einen Termin zu bekommen.

Zunächst würden die Wünsche und Terminvorlieben (!) [Rufzeichen von mir] des Patienten geklärt, dann mit einer Datenbank nach geeigneten Praxen mit verfügbaren Terminen gesucht.

Wer bis hierhin noch nicht vor Lachen vom Stuhl gefallen ist, der wird sich vielleicht fragen, wie dies zu bewerkstelligen sein soll – nicht nur technisch, das ist ja eher ein Problem der AOK, die dafür wieder ein paar Hunderttausend verplempert; wen kümmerts.

Man stelle sich nur eine Augenarztpraxis vor, bei der neben zig Patientenanrufen am Tag nun auch noch die „AOK-WIR-Kämpfen-für-Sie-Hostess“ aufläuft – da ist dann wohl bei der Rezeptionistin selbst mit ausgefeiltesten Motivations- und Trainingsmethoden nichts mehr rauszuholen.

Auch könnte man sich fragen, welche halbwegs gut organisierte Praxis kurzfristig noch Termine frei hat – ich meine für C- und D- Patienten, denn die wird die AOK ja wohl hauptsächlich vermitteln. Jeder Praxisinhaber, der mittlerweile zumindest rudimentär das kleine Einmaleins der betriebswirtschaftlichen Praxisführung verinnerlicht hat, wird wohl dafür gesorgt haben, daß seine A-, B- und Akutpatienten zeitnah terminiert worden sind – und wird sicher an dieser Art von „Neupatienten“ wenig Interesse zeigen.

Mich wundert da eher die Unerschrockenheit und Schmerzfreiheit der AOK – die offensichtlich wirklich glaubt, daß diese Nummer funktioniert. Was etwa kann ein Arzt für einen solchen telefonisch vereinbarten Termin, zu dem der Patient dann doch nicht erscheint, abrechnen? Eigentlich macht das nur Sinn unter einer von zwei Annahmen:

1)
Die AOK will Druck aufbauen und Ärzte wieder zwingen, mehr Patienten für einen Gotteslohn zu behandeln. Inzwischen scheint es sich herumgesprochen zu haben, daß eine Verpflichtung, mehr als 20 h „Kasse“ pro Woche zu behandeln, nicht besteht. Auch scheinen immer weniger Ärzte bereit, dies zu tun – was in der Vergangenheit ja mal anders war. Will die AOK also jetzt die "bösen Buben" identifizieren, die streng nach Vertrag und Gesetz arbeiten – so wie unsere Gesundheitsministerin, die ja ihren Dienstwagen auch nur im strengen Rahmen der gesetzlichen Vorschriften benutzt hat? Es soll ja auch schon Aufforderungen seitens der KVen gegeben haben, Ärzte mit besonders langen Wartezeiten anzuzeigen.

2)

Das ganze ist ein Marketing Gag, um sich als wahrer Robin Hood des Gesundheitswesens, als Beschützer der Witwen und Waisen, als Kämpfer für alle Unterdrückten, Entrechteten und Benachteiligten unter den Versicherten zu gerieren.

Was immer es sein sollte – es ist vor allem eins: Ein schlechter Scherz.

Bleiben Sie auf Kurs!

Ach ja – und: Sollten Sie noch freie Termine haben, dann sitzen Sie bitte nicht einfach rum und warten, bis das Telefon klingelt. Werden Sie mal selbst aktiv – und melden Sie sich bei der AOK. Vielleicht gibt es sogar ein Fleiß (Versicherten) Kärtchen mit elektronischer Datenübertragung... Schluß, pfui, aus – jetzt schweife ich wirklich ab...

Mit herzlichen Grüßen
Frank Frenzel


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